Hasch mich – Hashimoto ist kein Rasenmäher

Hashimoto (Thyreoiditis) – das klingt für mich eher wie der Name für einen japanischen Turbo-Rasenmäher oder eine Kürbisart. Nicht aber wie der Name einer Krankheit. Es gibt so viele, die etliche Jahre bis zu einer Diagnose brauchen. Mir ging es nicht anders. Im Nachhinein schreibt sich mein Leben mit ‘Haschi’ weitaus humorvoller, als es sich zum Zeitpunkt der Beschwerden ertragen ließ…

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Hashimoto (Thyreoiditis) – das klingt für mich eher wie der Name für einen japanischen Turbo-Rasenmäher oder eine Kürbisart. Nicht aber wie der Name einer Krankheit. An was man alles erkranken kann! Ich möchte nicht ins Medizinische gehen. In einfachen Worten sei gesagt, dass mein Körper der irreführenden Meinung ist, meine Schilddrüse sei gefährlich. Deshalb arbeitet er seit geraumer Zeit erfolgreich daran, sie loszuwerden. Und er wird erst Ruhe geben, wenn von diesen beiden Lappen nichts mehr zu sehen ist. Da nun dummerweise jeder Mensch seine Schilddrüse dringend benötigt, muss man einen Arzt finden, der das merkt und der die Medikamente verschreibt, die man braucht. Genau das ist allerdings besonders schwierig.
Von all dem wusste ich bis vor einigen Jahren nichts. Warum auch? Im Nachhinein schreibt sich mein Leben mit „Haschi“ auch wesentlich humorvoller, als es sich im Zeitpunkt der Beschwerden ertragen ließ.

1.

Um 5.30 Uhr bimmelte zuhause der Wecker sein gnadenloses Wecklied. Wie jeden Morgen. Trotzdem blinzelte ich ungläubig auf die Uhr. Das sollte die Nacht schon gewesen sein? Zweimal ‘Schlummern’ später schlürfte ich ins Bad und duschte mir den Schlafmuff vom Leib. Mein Blutdruck blieb trotzdem irgendwo bei gefühlten 80/60. Abgetrocknet, aber noch nackt, betrat ich das brutalste Ungetüm unseres Badezimmers: die Waage. Während ich an mir herabsah, bemerkte ich es sehr wohl. Es war längst nicht mehr möglich, auf die Anzeige zu blicken, ohne mich weit über meinen Bauch zu beugen. Schon wieder ein Kilogramm mehr! Da half es auch nichts, wieder herabzusteigen und es neu zu versuchen. Die Waage blieb dabei. Knallhart, wie butterweich! Ein weiteres Kilogramm Speck, wie seit Wochen unaufhaltsam. So eine schöne Ausrede, wie ‘zusätzliche Muskelmasse’ kam ja leider nicht infrage. Von irgendwelchen sportlichen Anstrengungen hätte ich wissen müssen. Nun ja. ‘So ist das eben, ab ‘Vierzig’, dachte ich mir. Nach den vielen Jahren des Dünnseins war es soweit. Die Rundungen einer ganz normalen vierzigjährigen Frau präsentierten sich mir im Spiegel. Immerhin, die Cup-Größe meines Bh’s wuchs mit. Man muss überall seine Vorteile suchen und das Beste daraus machen. Ein mulmiges Gefühl blieb dennoch. Wenn nun die Gewichtszunahme in dieser Geschwindigkeit fortschritte? Ich konnte mir ausmalen, dass ich es in diesem Fall am Ende des nächsten Jahres als Walfisch auf dem Trockenen recht schwer haben würde. Elf unaufhaltsame Kilogramm innerhalb weniger Monate verlangten schon jetzt nach einer komplett neuen Garderobe. Egal, wie gleichmäßig sich elf Kilogramm Fett verteilen – auf 1,56cm Körpergröße sieht es immer ungünstig aus. Drehen vor dem Spiegel oder Strecken des Halses, um das Doppelkinn loszuwerden, nutzten da überhaupt nichts….

Viel Spaß wünscht Jolina Fuchs

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